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Steffan Drotleff hat die Geschichte eingelesen und ich habe sie mit 41 Illustrationen versehen.

Leseprobe:

Diese merkwürdige Geschichte begann so: Konrad, die Mütze des Weihnachtsmannes, konnte nicht schlafen, denn der Weihnachtsmann schnarchte, er schnarchte sehr laut und schon sehr lange, seit genau drei ganzen Monaten.

Kurz nach Heiligabend, als Konrad und der Weihnachtsmann vom Geschenke austragen nach Hause an den Nordpol gekommen waren, fiel der Weihnachtsmann völlig erschöpft in sein Bett und schlief sofort ein. Er schaffte es gerade noch, vorher seine Rentiere in den Stall zu bringen, sie zu füttern, das Schild > Bitte nicht stören! < an die Tür zu hängen, den Wecker auf Juni zu stellen, sich auszuziehen und Konrad einen „Erholsamen Schlaf“ zu wünschen.

Für gewöhnlich schlafen Konrad und der Weihnachtsmann von kurz nach Heiligabend bis Ende Juni. Nach dem Frühstück beginnen die beiden Geschenke zu basteln. Wenn Ende November die Wunschzettel eintreffen, alles zu sortieren und zu verpacken. Da es so viele Kinder mit so vielen Wünschen auf der Welt gibt, kommen die beiden bis nach Weihnachten nicht mehr zum Schlafen.

In diesem Jahr aber konnte Konrad eben nicht schlafen, er hatte sich schon das Kopfkissen in die Ohren gestopft und die Bettdecke über den Kopf gezogen. Aber das alles half nicht. Es war zu laut. Dann versuchte er den Weihnachtsmann umzudrehen, ihm die Nase zuzuhalten, ihn zu wecken. Doch der schlief seelen-ruhig weiter schnarchte und schnarchte.

Um vielleicht doch endlich einschlafen zu können, zählte Konrad Schneeflocken, die am Fenster vorbei rieselten. Da hörte er ein piepsiges Stimmchen: „Nanu, warum schläfst du denn noch nicht? Es ist doch schon März!“ Das war die Nachbarin Maus,Elfi, die gerade aus ihrem Frühlingsurlaub zurückgekommen war. Ohne eine Antwort abzuwarten erzählte sie von ihrer Verwandtschaft, Rosi, einer Spitzmaus, die als Untermieterin beim Osterhasen wohnt. Sie berichtete von den aufregenden Erlebnissen mit ihr und schwärmte von der schönen Landschaft. Doch das größte sei es, in der warmen Frühlingssonne, auf einer Waldlichtung im weichen Moos, ein Nickerchen zu machen. Mit den Worten: „Mann, bin ich erledigt, ich muss unbedingt ins Bett! Die Reise war lang!“ verschwand sie in ihrem Mauseloch. Konrad schloss die Augen und ließ in Gedanken Rentiere über einen Zaun springen. „102 Rentiere, 103 Rentiere, 104 Rentiere, 105... Moment, was ist das?“ Mit einem Mal war nicht nur das tiefe Schnarchen des Weihnachtsmannes zu hören, nein, jetzt mischte sich auch noch ein hohes pfeifendes Schnarchen von Elfi dazu. Das war zu viel: „Hier finde ich nie meine Ruhe!“ Ohne lange zu überlegen beschloss Konrad, die Spitzmaus Rosi zu besuchen, um dort wie Elfi, von der Frühlingssonne gewärmt, im Moos zu schlafen. Das hörte sich verdammt gut an. Obwohl er nicht genau wusste, was Moos eigentlich ist und sich nicht vorstellen konnte, dass die Sonne so sehr wärmt, dass man im Freien schlafen kann. Denn am Nordpol gibt es nichts als Schnee, das ganze Jahr hindurch und selbst im Sommer schafft es die Sonne nicht, ihn zum Schmelzen zu bringen. Auch beim Geschenke austeilen zu Weihnachten war es überall sehr kalt, wo immer Konrad und der Weihnachtsmann auch hinkamen.

 

Entschlossen machte sich Konrad auf den Weg. Er bat den Wind, ihn ein Stück des Weges zu tragen, und der wehte ihn bis zum Rand des großen Meeres. Wie sollte er da hinüberkommen? Er sah im Wasser, weit draußen, einen Wal schwimmen. Der kann mir doch bestimmt helfen, dachte sich Konrad. Er begann zu rufen, doch der Wal hörte ihn nicht, er war zu weit weg. Konrad rief noch einmal, nichts, es war zu leise. Schließlich pfiff Konrad so laut er konnte, und wirklich, der Wal kam ans Ufer. „Hast Du dieses Geräusch gemacht?“ „ Ja, das ist ein Pfiff“, sagte Konrad. „Toll!“, erwiderte der Wal begeistert, „Kannst Du mir das beibringen?“ „Ja, wenn Du mich ans andere Ufer bringst!“, antwortete Konrad. Der Wal willigte ein, setzte sich Konrad auf den Kopf und schwamm los. Konrad erklärte dem Wal ganz genau, wie man pfeift, und machte es langsam vor. Aber Pfeifen sieht einfacher aus als es ist, besonders für einen Wal. Oder habt ihr schon mal einen Wal pfeifen gesehen? Konrad wurde müde und immer müder, denn der Wal schaukelte beim Schwimmen sanft und gleichmäßig hin und her, wie ein großes Schiff oder eine riesige Hängematte. Aber schlafen konnte er nicht. Der Wal übte und übte. Zuerst hörte es sich sehr merkwürdig an, eher wie ein Zischen, aber mit der Zeit wurde es einem Pfiff immer ähnlicher. Als sie am Ufer angekommen waren, konnte der Wal tatsächlich pfeifen.

 Er setzte Konrad ab, und beide verabschiedeten sich von einander. Der Wal entfernte sich, natürlich laut pfeifend vom Ufer. Konrad schaute ihm noch eine Weile nach, da bemerkte er, dass es angenehm warm war. „Die Sonne ? Ja, die Sonne wärmt tatsächlich!“ Nur etwas ausruhen, nur etwas die Wärme genießen, dann suche ich die Maus, die beim Osterhasen wohnt. Dachte Konrad und legte sich in den warmen Sand.

 

 „Fang uns doch, du kriegst uns nicht! Hä hä, du kriegst uns nicht!“ Ein paar Kinder stürmten an Konrad vorbei. Er drückte sich tief in den Sand, um nicht entdeckt zu werden. Das Geschrei entfernte sich, doch plötzlich wurde Konrad von einem Jungen hochgehoben und auf den Kopf gesetzt. Er rief: „Hab Euch gleich, ich bin schneller als Ihr!“ und rannte den Strand entlang, bis er die anderen einholte. Nun jagte die ganze Bande durch die Dünen auf die Wiese am Waldrand. Dort spielten sie Räuber und Polizei. Der Junge mit Konrad auf dem Kopf war der Räuber, natürlich wegen Konrad, den er sich tief ins Gesicht gezogen hatte. An Schlaf war bei dem Getobe und Gerenne natürlich nicht zu denken, aber dafür gab es unglaublich viel zu sehen. Konrad war überwältigt, eine zart grüne Wiese mit Hunderten von Blumen und jede in einer anderen Farbe, bunte flatternde Schmetterlinge, blühende Obstbäume, summende Bienen und lustig zwitschernde Vögel. Was für ein Wunder, so viele prächtige Farben kannte Konrad nur vom Geschenkpapier, er konnte sich nicht satt sehen.

Eine weit entfernte Frauenstimme rief: „Essen ist fertig, komm rein!“ Die Kinder mussten nach Hause. Der Junge mit Konrad auf dem Kopf rannte auf ein Haus zu, das am Rand der Wiese gebaut war. In der Tür wartete schon seine Mutter. Sie machte ein ernstes Gesicht und mit den Worten: „Was hast du denn da für einen alten Lumpen auf dem Kopf?“ zog sie angewidert Konrad vom Kopf ihres Kindes. Alles Betteln und Bitten des Jungen, diese tolle Räubermütze behalten zu dürfen, half nicht. Die Mutter warf Konrad, die Mütze des Weihnachtsmannes, einfach in die Mülltonne.

Dort roch es etwas streng, aber es war dunkel und ruhig. Nur etwas ausruhen, ich bin so müde, dachte sich Konrad. Er döste gerade ein, da: Geräusche, ein Rascheln und Scharren. Unter einer zerknüllten Zeitung arbeitete sich eine Ratte hervor. „He, das ist mein Haus!“, rief sie, „Wer bist Du und was machst du hier?“ Konrad, etwas ängstlich, erzählte, was er bisher erlebt hatte. Hanna, die Ratte, hörte sich alles geduldig mit an. Er endete mit den Worten: „Na und dann hat mich die Mutter des Jungen hier in deine Mülltonne geworfen.“ „Ja, ja die Frau, die kenn’ ich!“ sagte Hanna mit vor Aufregung zitternder Stimme.

„Früher habe ich im Haus gewohnt. Im Keller hatte ich eine gaaanz gemütliche Wohnung. Jeden Tag bekam ich Besuch und jeder fühlte sich wohl bei mir. Eines Tages hatte ich meine Freundin zum Kaffee eingeladen, aber meine Kekse waren alle.“ Etwas kleinlaut fügte sie hinzu: „Na ja, da wollte ich nur ein paar Kekse aus der Vorratskammer der Menschen stibitzen.“ Entschuldigend schaute Hanna Konrad an und fuhr fort. „Als ich nun überlegte, ob ich Schokoladenkekse oder lieber die mit Nüssen nehmen soll, ging die Tür der Speisekammer auf.“ Hanna machte eine dramatische Pause. „- Die Frau !- Sie blieb wie angewurzelt stehen und blickte mir genau in die Augen. Ich, starr vor Schreck, schaute entsetzt zurück. Da fing die Frau an zu schreien, so schrill und laut, dass es in den Ohren wehtat.“ Hanna schluckte. „ Ich erschrak furchtbar und rannte als sei eine Katze hinter mir her. Seit diesem Erlebnis traue ich mich nicht mehr ins Haus, nicht mal in meine eigene Wohnung. So etwas will ich kein zweites Mal erleben, wenn ich nur daran denke, bekomme ich Gänsehaut. Buhh!“ Hanna schüttelte sich. „Nun wohne ich in der Mülltonne, was bleibt mir übrig.“ Hanna war seit dieser Zeit sehr einsam, denn niemand wollte sie in ihrer neuen Wohnung besuchen. „Es ist eben eine Mülltonne, und die stinkt!“ sagte sie traurig. „So schlimm ist es auch nicht!“, wollte Konrad trösten. „Schon gut...“, erwiderte Hanna. „ Ich habe ja noch Rosi, meine beste Freundin.“ Stolz fügte sie hinzu: „Rosi ist die Maus, die beim Osterhasen wohnt.“ „Was für ein Zufall!“, begeisterte sich Konrad, denn zu Rosi war er doch schließlich unterwegs. „Ich bin bei ihr zum Essen eingeladen. Komm mit!“, sagte Hanna, setzte sich Konrad auf den Kopf und die beiden machten sich auf den Weg. Sie kletterten aus der Mülltonne und liefen über die Wiese geradewegs in den Wald hinein.

Nach einer ganzen Weile blieben sie auf einer sonnendurchfluteten Lichtung vor einem großen, alten, hohlen Baum stehen. Es gab zwei Türen im Stamm des Baumes. Eine ausgetretene Treppe führte zu einer roten Tür, an der ein Schild hing. Auf dem war zu lesen: >Osterhase 3mal klopfen! < Die andere war grün und befand sich neben der Treppe, am Fuße der Baumes. Hanna nahm Konrad vom Kopf und sagte: „Warte hier, leg dich ins Moos, ruh dich etwas aus!“ Sie verschwand in der grünen Tür. „Ahhh“. Das war also Moos, es war so weich wie ein Bett und roch herrlich würzig nach Wald. Die Sonne kitzelte Konrad und er kuschelte sich zufrieden ins Moos. „Endlich schlafen...“

„Ach nein! Was ist das?“ Ein Trommeln, als hüpfe ein großer Gummiball in dem alten Baum umher. Konrad richtete sich auf und lauschte am Baum. Hanna und Rosi traten inzwischen aus der Tür und stellten sich hinter Konrad. „Wie soll ich denn hier schlafen? Was sind das für merkwürdige Geräusche?“, fragte er sich laut. „Ähm, das ist Rosi!“, sagte Hanna. Konrad drehte sich etwas erschrocken um. Die Spitzmaus Rosi sagte: „ Ach daas, ja daas ist der Osterhase im grööößten Streß, es ist doch bald Ostern und er hat jetzt aaalle Hände voll zu tun.“ Konrad mußte grinsen, denn Rosi sprach nicht nur merkwürdig, sie sah auch witzig aus. Die kleine Spitzmaus hatte ein fast winziges Strohhütchen mit blauen Blümchen auf dem Kopf. An ihrem Arm schaukelte eine elegante, zierliche, geblümte Handtasche. In den Händen hielt sie eine vornehme Teetasse aus weißem Porzellan mit Goldrand. Konrad sagte: „Diese Geräusche macht ein Hase, das muß ich mir ansehen.“ Denn schlafen konnte er bei dem Lärm ja sowieso nicht. “Ob man den Osterhasen stören darf?“ Rosi trank ein Schlückchen aus ihrer Tasse und erwiderte: „Versuuuch es einfach, er ist doooch so etwas wie ein Kolleeege von dir, aber drei maaal klopfen nicht vergessen.“ Konrad stieg die Treppe hoch und klopfte entschlossen an, ein-, zwei-, dreimal.

 

Der Osterhase öffnete, er war über und über mit Farbe bekleckert und hielt in jeder Hand und im Mund einen Pinsel. Ohne Konrad anzusehen, brabbelte er: „Keine Zeit, keine Zeit! Komm rein!“ Konrad trat ein und sah sich um. In einer Ecke stand eine große Weidenkiepe, gefüllt mit bunten Ostereiern. In einer anderen stapelten sich Paletten mit weißen Eiern und in der Mitte stand ein Gestell, auf dem 10 Eier nebeneinander aufgereiht waren. Am Boden unzählige Farbtöpfchen und Pinsel. Der Osterhase hüpfte von Ei zu Ei und jammerte: „Wie soll ich das schaffen! Was für ein Streß!“ Konrad sah sich das Treiben des Hasen eine Weile an, dann fragte er: „Soll ich Dir helfen? Ich bin die Mütze des Weihnachtsmannes und helfe ihm auch, die Geschenke für die Kinder zu bauen.“ Der aufgelöste Osterhase willigte dankbar, aber auch etwas skeptisch ein. Denn schließlich sind Ostereier schon etwas anderes als Weihnachtsgeschenke. Aber Konrad stellte sich geschickt an, er war nicht zu bremsen. Er malte alles auf die Eier, was er auf seiner Reise kennen gelernt hatte, sonnige Wälder, blühende Bäume, Wiesen mit bunten Blumen, Bienen, Vögel, Schmetterlinge, spielende Kinder, Osterhasen und zu guter Letzt auch einen pfeifenden Wal. Gemeinsam bemalten sie alle Eier und wurden rechtzeitig fertig. Es waren die schönsten Ostereier, die es je gegeben hatte. Als der Osterhase sich aufmachte, die Eier zu verstecken, bat ihn Konrad, mitkommen zu dürfen, er sei ja die Mütze des Weihnachtsmannes und kenne sich mit dem Verteilen von Geschenken aus. Der Osterhase konnte nicht nein sagen, denn schließlich hatte ihm Konrad geholfen. Ohne ihn gäbe es nicht so viele Eier, und vor allem nicht so schöne. Also machten sie sich auf den Weg. Der Osterhase setzte sich eine große Kiepe voll mit bunten Eiern auf den Rücken und zog sich Konrad über die Ohren. So hoppelten sie beschwingt in Richtung Wiese zu den Häusern der Menschen.

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