Leseprobe:

 

Kapitel 1

 

 

 

„Mama, ich hatte heute den ganzen Tag schon wieder diese Halsschmerzen und den seltsamen Geschmack im Mund“, rief Eldura, ein Einhornmädchen, noch an der Tür, als sie nach Hause kam.

 

„Na, wie war dein erster Ferientag? Hast Du schön gespielt - mit deinen Freunden - wo wart ihr denn - ich hoffe nicht wieder an der Grenze zum Drachenreich? Du weißt: die anderen ...!“ versuchte Elduras Mutter, die Sarvira hieß, vom Thema abzulenken.

 

„Mamaaaa, sollen wir nicht doch zu Dr. Dolor gehen, damit er sich meinen Hals mal ansieht?“

 

Mit den Worten: „Deck schon mal den Tisch, das Abendessen ist gleich fertig“ verschwand Sarvira in der Küche.

 

Seit Eldura diese Halsschmerzen hatte, wurde sie das Gefühl nicht los, dass ihre Mutter ihr irgendetwas verheimlichte. Sie benahm sich schon sehr seltsam. So kannte sie ihre Mama nicht, die sie sonst immer liebevoll umsorgte.

 

Bis vor zwei Monaten war Eldura eigentlich ein ganz normales Einhorn.

 

 

 

 

Sie sah genau so aus, wie man sich ein Einhorn eben vorstellt, sie lebte mit ihrer Mutter in einem kleinen Haus etwas abseits der anderen Einhörner, nicht weit von der Grenze des Drachenreichs und dem Reich der Menschen entfernt. Sie ging in die 3. Klasse, hatte einige gute Freunde, und das Lernen machte ihr Spaß. Eldura war fröhlich, neugierig und gescheit. Nur dass sie ihren Vater nicht kannte, machte sie traurig, immer, wenn sie darüber nachdachte. Hatte sie ihre Mutter nach ihrem Vater gefragt, wurde diese ganz stumm, und Tränen sammelten sich in ihren Augen. Also fragte Eldura irgendwann nicht mehr und dachte auch nicht mehr ganz so oft an ihn.

 

Aber dann kamen diese Schmerzen, erst wie ein Kratzen im Hals, das gelegentlich auftrat, dann immer öfter, schließlich wurden sie zu einem dauerhaften Brennen. Seit einigen Tagen kam nun auch noch ein unangenehm schwefliger Geschmack im Mund dazu. Eldura machte sich Sorgen, und dass ihre Mutter diese Sache nicht besonders ernst zu nehmen schien, machte sie ziemlich sauer.

 

Ziemlich sauer war gar kein Ausdruck. Das Brennen im Hals wurde gerade ungeheuer stark, da brach es sehr laut und sehr wütend aus Eldura heraus:

 

„Mama hör mir endlich zu, ich will...!“

 

Sie erstarrte vor Entsetzen, als ihr plötzlich Rauch aus Mund und Nase quoll. „Was, wie, warum?“ Die Mutter, verwundert darüber, dass Eldura plötzlich verstummte, trat in den Flur. Als sie sah, dass ihre Tochter in einer Rauchwolke stand, nahm sie ihr Kind schnell in die Arme.

 

 

„Hab keine Angst, alles ist gut. Ich muss dir einiges erklären.“

 

Sarvira suchte nach den richtigen Worten. Wo sollte sie nur anfangen ?

 

Nach einiger Zeit der Stille löste sich Eldura aus der Umarmung, fragte ruhig aber bestimmt: „Mama, was ist los mit mir? Du weißt es doch!“

 

Sarvira nickte und drückte sie fest an sich:

 

“Dein Vater ist ein Drache! “

 

Savira hätte ihre Worte sicher behutsamer gewählt, hätte sie geahnt, was diese in Eldura auslösten. Die riss sich los, stürzte aus dem Haus, stürmte die Straße hinunter und rannte und rannte.

 

Erst als sie völlig außer Atem auf der großen Lichtung im Wald, genau auf der Grenze zum Drachenreich, an ihrem hohlen Baum angekommen war, blieb sie stehen. Die Leere in ihrem Kopf füllte sich mit tausend Gedanken und unzähligen Fragen. Erschöpft ließ sich Eldura ins Gras sinken. Immer wieder hörte sie sich verstört sagen:

 

“Mein Vater ist ein Drache, mein Vater ist ein Drache, ein Drache...“

 

Ihr müsst wissen: auch wenn die Reiche nebeneinander liegen, haben Einhörner und Drachen nichts, aber auch gar nichts gemeinsam, sie sind völlig gegensätzlich. Das schlimmste Schimpfwort, die größte Beleidigung unter Einhörnern ist es, sich als Drache zu betiteln. Drachen kämpfen und raufen den lieben langen Tag, sind plumpe, gefühlskalte, streitlustige Wesen, die denken, alles nur mit Gewalt lösen zu können und die die größte Freude daran haben, mit ihrem Feuer Zerstörung und Leid über die Menschen zu bringen. Soviel hatte Eldura über Drachen in der Schule gelernt und dass Einhörner deshalb seit langer, langer Zeit den Kontakt zu ihnen unbedingt meiden.

 

Erst zweifelte Eldura an den Worten der Mutter, aber warum sollte sie lügen? Dann wurde sie traurig über ihr Schicksal, schließlich wischte sie sich wütend die Tränen aus den Augen. Eldura wusste nicht, was sie ärgerlicher machte: dass ihr Vater ein Drache war oder dass ihre Mutter nie, sooft sie fragte, auch nur eine Andeutung gemacht hatte. Eine Welle geballter Wut stieg in ihr auf, gleichzeitig ein eigenartiges Gefühl im Hals.

 

„Mein Vater ist ein Drache!“ schrie Eldura mit ganzer Kraft, so laut sie konnte.

 

Das eigenartige Gefühl raste ihren Hals hinauf und wurde zu einer Stichflamme, die ihr aus dem Mund schoss.

 

 

Kapitel 2

 

 

 

„Papa, ich hatte heute den ganzen Tag schon wieder diese Kopfschmerzen und die seltsame Beule an meiner Stirn ist auch größer geworden.“ sagte Sarvi, ein Drachenjunge, als er nach Hause kam. „Ach schade. Und das an deinem ersten Ferientag. Langsam mache ich mir Sorgen. Wenn es nicht besser wird, gehen wir zum Arzt. Keine Widerrede!“

 

„Muss das sein.“ Sarvi verzog sein Gesicht. „Vielleicht wird aus dem Ding ein Einhorn-Horn, so wie meine Mutter eins hat.“

 

Sein Vater betrachtete und befühlte die Beule an seiner Stirn und sagte nachdenklich: „Das kann schon sein. Jedenfalls ist sie ganz hart, wie Knochen oder Horn.“

 

Sarvi lebte mit seinem Vater Eldur etwas entfernt von den anderen Drachen, dicht an den Grenzen zum Einhorn- und Menschenreich. Er sah genau so aus, wie man sich einen Drachen vorstellt.

 

 

 

 

Bis vor zwei Wochen, als in der Mitte seiner Stirn dieses seltsame Etwas zu wachsen begann. Erst war es eine kaum sichtbare Erhebung, dann ein Knubbel und nun schon eine stattliche Beule, die unmöglich zu übersehen war. Sarvi war in der 3. Klasse. Er ging gern in die Schule, das Lernen fiel ihm leicht und er verbrachte die Pausen gern mit seinen Freunden. Er war fast immer guter Laune, nur wenn es ans Hausaufgaben-Machen oder Im-Haushalt-Helfen ging und er partout keine Lust dazu hatte, wurde er, wie sein Vater fand, zu oft, zu schnell, zu bockig. Eldur hatte ihm schon vor langer Zeit gesagt, dass seine Mutter ein Einhorn war und ihm erklärt, warum sie keinen Kontakt haben konnten, noch nicht, erst wenn Sarvi alt genug wäre. Oft stelle er sich vor, wie seine Mutter mit sanfter Stimme zu ihm spräche und ihm tröstend zur Seite stehen würde, immer, wenn er sich von Eldur ungerecht behandelt fühlte.

 

„Tut es denn weh, wenn ich auf die Beule drücke?“ fragte Sarvis Vater.

 

„Nein, gar nicht, ich glaube, nur wenn sie gerade größer wird.“

 

Eldur sagte mit strenger Miene:

 

„Morgen gehen wir zum Arzt, ob es Dir passt oder nicht! Und jetzt decke den Tisch, das Abendessen ist gleich fertig!“

 

„Ach Papa, nein ich mag nicht, es sind doch Ferien und morgen bin ich mit......“

 

„Du hast mich genau verstanden!“ wurde Sarvi unterbrochen.

 

 

Die Worte flogen hin und her, wurden lauter und ärgerlicher, bis Eldur Sarvi in sein Zimmer schickte. Der brüllte unter Tränen:

 

„Meine Mutter hätte mich verstanden und mich nicht zum Arzt geschickt, wenn ich doch zum Spielen verabredet bin und überhaupt, ich wünschte, ich wäre bei meiner Mutter!“

 

Eldur durfte nicht nachgeben, auch wenn es ihm schwerfiel und ihn Sarvis Worte schmerzten. Er erwiderte ganz ruhig, aber mit fester Stimme:

 

„Das reicht, drei Tage Stubenarrest!“

 

Sarvi warf sich auf das Bett und schluchzte in sein Kopfkissen:

 

„Das ist so ungerecht, auch noch Stubenarrest. Wäre ich doch nur bei meiner Mutter.“

 

Dass Sarvis Mutter ein Einhorn war, durfte niemand von den anderen Drachen wissen. Hohn, Spott und Verachtung wären ihm sicher, denn Einhörner gelten bei Drachen nicht viel. Sie sind schwache, ängstliche, gefühlsduslige Wesen, die sich alles gefallen lassen, sich nicht wehren; zu sanft und zart, als dass Drachen mit ihnen etwas anfangen könnten. Es fiel Sarvi oft nicht leicht, über seine Mutter zu schweigen. Gern hätte er seine Gefühle mit jemanden, außer seinem Vater, geteilt. Gerade in einer Situation wie dieser war er ganz allein.

 

„Vater wird schon sehen, ich gehe zu meiner Mutter, jetzt, jetzt gleich!“

 

Er wischte sich entschlossen die Tränen aus dem Gesicht, packte seinen Rucksack und machte sich auf den Weg in Richtung des Einhornreichs. Als er durch den Wald, der genau auf der Grenze lag, streifte, dämmerte es bereits. Da hörte er jemanden schreien:

 

„Mein Vater ist ein Drache!“

 

Sarvi rannte ein ganzes Stück in die Richtung, aus der dieser Schrei kam, erreichte die Lichtung mit dem hohlen Baum, sah im Dunklen eine Gestalt auf der anderen Seite kauern. Er setzte sich, nach Luft schnappend, zu Füßen des Baumes ins Gras.

 

 

 

 

 

Kapitel 3

 

„Ja und? Mein Vater ist auch ein Drache.“ keuchte Sarvi

 

„Ehrlich? Und das macht Dir nichts aus?“ Eldura drehte neugierig den Kopf zu Sarvi, konnte ihn aber nicht sehen.

 

Eine ganze Zeit saßen die beiden schweigend da. Jeder hing seinen Gedanken nach.

 

„Meine Mutter ist ein Einhorn.“ unterbrach Sarvi die Stille ganz leise.

 

Das hatte er noch niemanden gesagt, es tat gut, dies endlich ausgesprochen zu haben. Er wartete auf eine Reaktion von der anderen Seite des Baumes. Die fiel aber ganz anders aus, als er je erwartet hätte.

 

„Ja und? Meine Mutter auch“, flüsterte Eldura zurück.

 

Ihr leises Glucksen wurde zu einem Kichern, wurde zu einem herzhaften Lachen. Es war so ansteckend, dass Sarvi sich nicht halten konnte. Beide lachten, bis ihnen die Bäuche wehtaten und alle Anspannung, Wut und Ärger einfach weg gelacht waren.

 

„Ich heiße Eldura. Und Du?“

 

„Sarvi.“

 

Beide stutzten dann prusteten sie gleichzeitig los.

 

“Meine Mutter heißt Sarvira“, sagte Eldura.

 

„Und mein Vater heißt Eldur“, sagte Sarvi.

 

„Das kann doch kein Zufall sein“, sagten beide.

 

 

 

 

Elduras Neugier wurde zu groß. Sie stand auf und ging um den Baum herum, blieb aber erschrocken stehen. Nach einer Schrecksekunde ging sie mutig auf Sarvi zu.

 

„Du bist ja ein Drache!“ Sie hatte noch nie einen Drachen gesehen, außer auf Bildern in ihrem Schulbuch.

 

Beide sahen einander mit großen Augen an.

 

„Und Du bist ein Einhorn!“ Auch er war zuvor noch nie einem Einhorn begegnet. Wieder mussten sie lachen. Eldura setzte sich ganz ohne jede Angst zu Sarvi, der sofort, fast ohne Luft zu holen, zu erzählen begann: Sein ganzes Leben, den Ärger mit seinem Vater und die Sehnsucht nach seiner Mutter, alles vertraute er Eldura an. Er wusste selbst nicht warum, es sprudelte einfach aus ihm heraus, er hatte einfach das Gefühl er könne diesem Einhorn Alles anvertrauen. Dann tat es ihm Eldura gleich. Ohne Scheu berichtete sie aus ihrem Leben und von dem Schock, einen Drachen als Vater zu haben, der Enttäuschung über ihre Mutter, von ihrer Angst vor dem Feuer in ihr, mit dem sie nicht umzugehen wusste, und dass sie sich immer wieder fragte, was nun werden würde. Nachdem sich beide ausgesprochen hatten, machte es endlich klick. Konnte es sein, dass sie Geschwister waren?

 

„Wann hast Du Geburtstag?“ fragte Sarvi aufgeregt.

 

„Heute in drei Monaten.“

 

„Ich auch!“ Sarvi umarmte Eldura stürmisch. „Ich habe eine Schwester, eine Schwester!“

 

Da es inzwischen tief in der Nacht war, beschlossen beide, am nächsten Tag Elduras Mutter zu fragen, ob sie tatsächlich Geschwister seien.

 

Hand in Hand schliefen die zwei in dem mit weichem Moos ausgelegten hohlen Baum ein, in dem Eldura schon oft übernachtet hatte, aber noch nie ohne zu fragen. Mit etwas schlechtem Gewissen dachte sie an ihre Mutter, die sicher Angst um sie hatte. Aber was war das für ein Tag: zu erfahren, dass man ein Feuer speiendes Einhorn ist, mit einem Drachen als Vater und als sei dies nicht genug, auch noch mit einem Drachenbruder. Sarvis letzte Gedanken waren ganz bei seinem Vater, der sich immer Sorgen um ihn machte, bestimmt auch jetzt.

 

Am nächsten Morgen machten sie sich gleich auf den Weg. Sarvi erklärte Eldura alles, was man über Drachenfeuer wissen muss: wie man es, auch ohne wütend zu sein, hervorlockt, wie man es größer oder kleiner werden lassen kann und wie man es praktisch nutzen kann. Eldura dachte: „Vielleicht ist es gar nicht so schlecht, Feuer speien zu können. Richtig eingesetzt kann es doch sehr nützlich sein. Sie bestätigte Sarvi, dass auf seiner Stirn ein Einhorn-Horn wuchs, das über Nacht ein ganzes Stück größer geworden war. Sie gab ihm Tipps, wie man die Wachstumsbeschwerden lindern kann und verriet ihm, dass ein Einhorn-Horn jedem Träger eine besondere Kraft verleiht.

 

„Genau genommen verstärkt es nur eine Eigenschaft, die man schon in sich trägt. Ich bin viel viel mutiger geworden, mir macht so schnell nichts mehr Angst - nur mein Drachenfeuer- an das muss ich mich erst gewöhnen.“, Eldura lächelte „Wenn dein Horn ausgewachsen ist wirst Du schnell feststellen welches deine Kraft ist. “

 

Sarvi dachte: “Vielleicht ist es gar nicht so schlecht, ein Einhorn-Horn zu haben: nun werden alle sehen, dass meine Mutter ein Einhorn ist und ich muss es endlich nicht mehr verheimlichen. Und eine besondere Fähigkeit zu haben kann ja auch nicht verkehrt sein.“

 

 

 

„Eldura, da bist Du ja!“

 

Sarvira traute ihren Augen nicht: “Sarvi mein Junge! Endlich! Groß bist Du geworden!“ Sie lachte und weinte zugleich und drückte beide an sich.

 

„Mama, woher weißt Du...? Also sind wir Geschwister?“ Elduras Stimme überschlug sich fast. „Ganz in Ruhe eins nach dem anderen“, sagte Sarvira. „Du bist davongelaufen, bevor ich dir irgendetwas erklären konnte. Kommt, setzen wir uns, beim Frühstück erzähle ich euch alles.“

 

Savira begann zu erzählen:

 

Verliebt in Eldur, wollten die zwei gemeinsam leben und eine Familie gründen. Aber weder im Reich der Drachen noch in dem der Einhörner fanden sie einen Platz, wo sie geduldet wurden. Wenn sie zusammen gesehen wurden, beschimpfte, verachtete und vertrieb man sie. Der einzige Ort, wo sie sich treffen konnten, um zusammen zu sein, war im Wald, genau auf der Grenze der beiden Reiche, am hohlen Baum.

 

„Weil wir nicht zusammen leben konnten, beschlossen wir nach Eurer Geburt: Du, Eldura, bleibst bei mir in der Einhornwelt und Sarvi, Du lebt besser bei Eldur im Drachenreich. Traurig ließ Sarvira kurz den Kopf sinken.

 

„Aber eurer Vater und ich trafen uns regelmäßig am hohlen Baum, und so wusste jeder immer über den anderen und über euch Bescheid; wie es euch geht, wie ihr ausseht, was ihr gern mögt, was nicht, eben über alles. So war ich Dir immer nah.“ Sie strich Sarvi über die Wange und lächelte.

 

Nun verstand Eldura ihre Mutter. Sie hatte ihr nichts von ihrem Vater erzählen können. Sarvi verstand, warum er nie sagen durfte, wer seine Mutter war.

 

„Ihr solltet Euch erst kennen lernen wenn ihr alt genug seid, um es zu verstehen. Vielleicht haben wir den Zeitpunkt schon verpasst?“

 

Eldura antwortete Sarvira entschlossen: „Ich bin alt genug und möchte meinen Vater endlich kennenlernen.“

 

Sarviras Idee war es, dass ihre beiden Kinder eine Weile tauschen könnten, es waren ja Ferien. Sarvi sollte bei ihr bleiben und Eldura ihren Vater besuchen. Begeistert nickten die zwei mit breitem Grinsen. Schnell war das Nötigste für Eldura gepackt. Gemeinsam gingen sie in den Wald zum hohlen Baum. Eldura küsste ihre Mutter, und die Kinder umarmten sich zum Abschied.

 

Lag es nur daran, dass sie Geschwister waren? Beide mochten sich sehr und konnten nicht verstehen, warum Drachen und Einhörner sich angeblich nicht verstehen sollten, so unterschiedlich waren sie doch gar nicht.

 

 

 

 

Kapitel 4

 

Ein wenig mulmig war es Eldura schon, als die Tür aufging und Eldur, ein stattlicher, ausgewachsener Drache, vor ihr stand. Der stutze kurz, hatte er doch seinen Sohn erwartet. Mit einem Lächeln zog Eldur seine Tochter zu sich und nahm sie fest in die Arme; fest, aber nicht zu fest. Eldura hätte nie einen solch herzlichen Empfang erwartet, nach all dem, was sie über Drachen in der Schule gelernt hatte. Um so erleichterter war sie nun, sich entschieden zu haben, hierher zu kommen um ihren Vater kennen zu lernen.

 

„Du hast sicher tausend Fragen“, sagte Eldur und ging in die Küche.

 

„Geh schon mal ins Wohnzimmer, geradeaus, ich mache dir etwas zu trinken, du hast sicher Durst.“ sagte er ohne Punkt und Komma.

 

Eldura dachte: „Genau wie Mama.“

 

Sie schmunzelte und schaute sich im Zimmer um. Die Möbel waren größer als sie es gewohnt war, aber sonst gab es keine großen Unterscheide.

 

„Sehr gemütlich ist es hier“, begann Eldura, als sich ihr Vater zu ihr gesetzt hatte.

 

Sie erzählte ihm, wie sie Sarvi begegnet war und wie sie beschlossen hatten zu tauschen.

 

„Wie habt ihr beiden euch damals kennen gelernt, das hat Mama noch nicht erzählt.“

 

Eldur lehnte sich zurück und begann sich zu erinnern:

 

„Als ich an der Grenze zu unseren Reichen und dem der Menschen unterwegs war, hörte ich eine zornige Stimme um Hilfe rufen. Ich schlich mich heran und beobachtete, wie vier Menschen ein Einhorn, deine Mutter, gefangen hatten und versuchten, sie auf einen vergitterten Wagen zu verladen. Ich sagte zu mir: „Ach, nur ein Einhorn was geht es mich an.“ und wollte mich schon abwenden. Da begann sie zu schimpfen und zu fluchen. Das machte mich aufmerksam. Solche Worte von einem Einhorn? Das schien nicht recht zu passen. Da habe selbst ich noch etwas lernen können“, grinste er. „Ich schaute weiter tief beeindruckt zu, wie sich Sarvira mit aller Kraft und dabei mit großer Eleganz wehrte, wie sie sich aufbäumte und nach allen Seiten austrat. Die vier Männer hatten große Mühe, sie auf den Wagen zu bekommen. Deine Mutter war so ganz anders als ich dachte, dass Einhörner sein müssten. Also beschloss ich, ihr zu helfen. Ich kam aus meinem Versteck, lief brüllend und feuerspeiend auf die Menschen zu, die suchten sofort das Weite und dann... “

 

Eldur seufzte tief.

 

„Und dann...? Erzähl doch weiter“, bettelte Eldura.

 

„Und dann sah ich in ihre Augen: Ich sah dieses wilde ungezähmte Funkeln, und es war um mich geschehen. Aber Sarvira sagte nur: „Das scheint nicht mein Tag zu sein, erst Menschen, die mich entführen und nun ein Drache – viel schlimmer kann es ja nicht werden.“

 

Ich befreite sie aus dem Käfig, indem ich ganz vorsichtig, um sie nicht zu verletzten, mit einer wohldosierten Flamme, das Schloss auf schmolz. Sarvira fragte, wie sie mir danken könne. Ich bat nur, sie noch ein Stück ihres Weges begleiten zu dürfen. Verwundert darüber, dass ein Drache sich für ein Einhorn interessiert, willigte sie neugierig ein.

 

Auf der Waldlichtung, am hohlen Baum angekommen, setzen wir uns und verschnauften eine ganze Weile. In unser Gespräch vertieft bemerkten wir nicht, dass es inzwischen dunkel geworden war. Wir mussten uns verabschieden, aber nicht, ohne uns für den nächsten Tag zu verabreden. Regelmäßig sahen wir uns nun, immer auf der Waldlichtung. Mit der Zeit, Treffen um Treffen, lernten wir uns besser kennen und verstehen. Schließlich verliebten wir uns und wollten irgendwann nicht mehr ohne einander sein. Aber das war ja unmöglich.“

 

Eldur verstummte mit traurigem Blick.

 

Nun hatte Eldura endgültig Vertrauen gefasst. Ihr Vater hatte mit so viel tief empfundener Wärme gesprochen, dass sie nun überzeugt war: All die Vorurteile gegen Drachen konnten nicht stimmen.

 

Sie hatte gerade begonnen, ihrem Vater ihr Herz auszuschütten, da wurde sie von einem grässlichen trompetenartigen Ton unterbrochen. Eldur atmete tief und ging zur Tür.

 

„Tut mir leid, zu dumm, gerade jetzt, ungünstiger hätten sie nicht kommen können. Wir müssen los.“

 

Unterwegs erfuhr Eldura, dass jeden Tag Menschen, genauer gesagt, Ritter, Könige, Prinzen in das Drachenreich kamen, um gegen einen Drachen zu kämpfen. Damit wollten sie sich und ihren Untertanen Mut und Stärke beweisen, Rivalen und ihre angebeteten Damen beeindrucken.

 

Das Reich der Menschen war fast auf ganzer Länge von einem unüberwindbaren Bergmassiv von dem der Drachen getrennt. Genau wo Eldur und Sarvi wohnten, gab es eine einzige flache Stelle. Die Grenze bildete hier ein breiter, reißender Fluss, der von den Bergen herunter rauschte. Der einzige Weg zum anderen Ufer führte über eine massive hölzerne Brücke.

 

Eldur war der erste Drache, den die Kämpfer erreichen konnten, so hatte er es sich zur Aufgabe gemacht, ihnen entgegenzutreten. Er erwartete sie immer in der alten Drachenhöhle. Eldur empfand das Ganze als eher lästiges Schauspiel, denn Menschen konnten niemals einem ausgewachsenen Drachen etwas anhaben, wie mutig, kräftig und geschickt im Kampfe sie auch immer waren. Schon so oft hatte er versucht, mit den Kampfeswütigen zu sprechen, aber ohne Erfolg. Sie wollten nicht ohne ein Kräftemessen gehen und bekämen sie dieses nicht, würden sie weiterziehen und sich einen anderen zum Kampfe suchen. Sie gaben nicht eher Ruhe, bis dass sie mit vom Drachenfeuer versengter Kluft und einer Drachenschuppe als Trophäe völlig entkräftet heimkehren konnten. Also blieb Eldur nichts weiter übrig, als dieses Spiel mitzuspielen, Tag für Tag.

 

Die ersten Male fand Eldura dies Treiben, bei dem sie zusehen durfte, noch ganz unterhaltsam, aber bald empfand sie es als reine Zeitverschwendung. Sie übte unter Anleitung ihres Vaters ihr Drachenfeuer zu beherrschen. Am Anfang war es ziemlich schwer, aber mit der Zeit ging es immer besser, schnell machte sogar Spaß. Inzwischen konnte Eldura von einem kleinen Rauchfähnchen zu einer imposanten Flamme alles erzeugen. Eldur zeigte ihr auch, welches Feuer man wann benutzen kann: ein nicht zu heißes aber großes, um Essen zu kochen, ein sehr heißes mit kleiner Flamme, um Metall zu schmelzen, ein möglichst helles, möglichst kaltes um Licht zu machen, ein in bestimmten Abständen pulsierendes, um Signale zu senden und noch vieles mehr. Eldura wollte alles lernen, aber jeden Tag wurden die Übungen von den Menschen unterbrochen. Sie überlegte, was man da tun könne, und, sie hatte eine Idee.

 

„Warum verbrennst Du nicht die Brücke, dann kommen die Menschen nicht mehr herüber. Durch den Fluss schwimmen oder mit einem Boot überzusetzen, geht nicht, dazu ist er zu reißend, und fliegen können sie doch nicht. Wenn sie eine neue Brücke bauen, verbrennst Du die auch, irgendwann werden sie es leid und versuchen es nicht wieder.“

 

Eldur war begeistert : “Natürlich, warum ist mir das nicht schon längst eingefallen, so einfach kann es gehen. Lass es uns gleich morgen versuchen. Aber die Ehre, den Plan umzusetzen, hast Du, es war ja deine Idee.“ Eldura schaute ihn zweifelnd, mit einem Kopfschütteln, an.

 

„Du schaffst das, ich bin mir ganz sicher. Du hast so viel gelernt, soviel geübt. Du wirst sehen du schaffst das!“

 

Eldur hatte allen von der großartigen und doch so simplen Idee erzählt. Er war dabei ganz erfüllt von Stolz auf Eldura. Seine Tochter war ein Einhorn. Egal! Jetzt würden dies auch alle anderen erfahren.

 

Die Drachen der Umgebung versammelten sich am nächsten Morgen an der Brücke. Ihre Verwunderung darüber, dass Eldur eine Tochter hatte, war groß, noch größer wurde diese als sie Eldura sahen. Ein Raunen und Tuscheln ging durch die Menge, als die beiden ankamen. Eldur sagte nur: „Lassen wir Taten sprechen“ und brachte seine Tochter an die andere Uferseite. Damit nichts von der Brücke auf der Seite der Menschen zurückblieb und es so möglichst schwer zu machen, sie wieder aufzubauen, wollte Eldura sie von hier aus verbrennen. Eldur flog wieder zurück denn Eldura wollte es, wenn dann, ganz allein, ohne seine Hilfe schaffen. Die anderen Drachen verstummten vor Staunen, als sie eine beeindruckend große Flamme auf die Brücke richtete und diese nicht minder beeindruckend lange hielt. Aber die Baumstämme, aus welchen die Brücke gebaut war, zum Brennen zu bringen, war nicht so leicht. Immer wieder setzte Eldura neu an. Es war fast zu anstrengend. Als endlich das Holz der Brücke auf ganzer Breite glimmte, brauchte sie eine Pause. In diesem Moment ertönte das Signal der Menschen hinter Eldura, und schon waren sie ganz nahe der Brücke. Der Trupp staunte nicht schlecht ein Einhorn vorzufinden – suchten sie doch einen Drachen. Aber die Aussicht auf ein Einhorn als Beute war zu verlockend, so machten sich alle bereit Eldura einzufangen. Eldur konnte gar nicht so schnell reagieren und seiner Tochter zu Hilfe eilen. Eldura aber brauchte keine Hilfe. Sie ging mutig auf die Gruppe zu und schleuderte den Menschen die größte Flamme entgegen, die sie je hervorgebracht hatte. Entsetzt, ihren Augen nicht trauend, suchten Ritter und Gefolge das Weite.

 

 

 

Die Drachen am anderen Ufer klatschten vor Begeisterung und johlten vor Vergnügen. Die Menschen waren wahrhaftig von einem feuerspeiende Einhorn in die Flucht geschlagen worden!

 

Das schon glimmende Holz bedurfte nun nur noch einiger Feuerstöße, um es in Flammen zu setzen. Das Feuer breiteten sich aus bis die ganze Brücke lichterloh brannte.

 

Wieder am anderen Ufer wurde Eldura beklatscht, bejubelt und beglückwünscht. „Eines echten Drachens würdig!“ „Respekt!“ „Eine große Leistung, so viel Mut von einem Einhorn, hätte ich nie erwartet“, hieß es. Bald waren die Baumstämme durchgebrannt. Die Brücke stürzte ein und alle Trümmer riss der Fluss mit sich fort.

 

Eldur hatte den Arm um Eldura gelegt. So standen sie noch eine ganze Weile, nachdem alle andern gegangen waren, am Ufer und schauten auf den Fluss. Jetzt, in diesem Moment, war auch Eldura mächtig stolz, auf sich, auf ihr Feuer und sehr glücklich, Eldur als Vater zu haben.

 

 

 

Kapitel 5

 

Sarvi und Savira hatten den ganzen Tag sehr viel Spaß und genossen die Zeit miteinander. Sarvi erfuhr viel über seine Schwester und das Leben der Einhörner. Mit Erzählen und Herumalbern verging der Tag. Als es Zeit war ins Bett zu gehen, fragte Sarvi:

 

„Wie hast Du Papa eigentlich kennen gelernt?“

 

„Das erfährst Du morgen. Es ist schon spät, schon längst Schlafenszeit“, antwortete Sarvira.

 

„Ach Mama, bitte erzähl es mir jetzt, ich bin noch gar nicht müde, bitte.“

 

“Sarvi, nein, einmal muss Schluss sein, morgen ist auch noch ein Tag.“

 

Sarvi bettelte. “Mama, bitte nur ganz kurz, biiiiiiteeeee!“

 

Saviras Stimme wurde streng: „Du hast mich genau verstanden!“

 

Sarvi zog einen Flunsch und dachte: “Genau wie Papa!“

 

Er wollte keinen Streit mit seiner Mutter anfangen, er spürte ein solcher würde sie traurig machen. Sarvi ließ es gut sein und ging ins Bad, um sich seine Zähne zu putzen.

 

Sarvira setzte sich sich an sein Bett und sang ihm noch ein Gute-Nacht-Lied, und zwar genau das, welches sie und Eldura jeden Abend gemeinsam sangen. Sie gab Sarvi einen zarten Kuss auf die Wange. In der Zimmertür stehend sagte sie noch: “Gute Nacht, Sarvi, träum` was Schönes. Morgen wird ein neuer, wundervoller Tag.“

 

Sarvi lag noch ein Weilchen wach und überdachte die Ereignisse der letzten zwei Tage, dachte an Eldura und an seinen Vater, fragte sich wie es beiden wohl gehen würde.

 

In den nächsten Tagen wuchs Sarvis Horn zur vollen Länge heran. Jeden Morgen im Bad betrachtete er es mit Sorge. Wie sollte er das erklären, zurück bei den Drachen? Auch an den Anblick und das Gefühl, ein Einhorn-Horn zu haben, musste er sich erst gewöhnen. Noch stieß er ständig damit an und blieb überall hängen. „Was soll ich nur damit anfangen?“, fragte er sich so laut, dass Sarvira es hörte.

 

„Ich kann mir vorstellen, dass es nicht leicht für dich ist.“, sagte sie mit sanfter Stimme.

 

Sarvi schüttete ihr sein Herz aus, danach ging es ihm schon etwas besser.

 

Aufmunternde Worte seiner Mutter machten ihm Mut und er musste sogar lächeln, als sie sagte: „Wenn Du erst deine besondere Kraft erkennst wirst Du es nicht mehr hergeben wollen. Und außerdem, ist dir schon aufgefallen, dass unsere Hörner genau gleich aussehen? So ist ein Teil von mir immer bei dir, egal, wo du bist.“

 

So einfühlsam und tröstend seine Mutter war, so streng und unnachgiebig konnte sie auch sein. Irgendwie hatte er sich das ganz anders vorgestellt, denn neben der schönen unbeschwerten Zeit gab es auch eindeutige Regeln, fast mehr als bei ihm zu Hause: nichts herum liegen lassen, immer gleich alles wieder an seinen Platz legen, Tisch decken, abräumen, Müll raus bringen, Zimmer aufräumen – ohne Diskussionen. Wenn er vor die Tür zum Spielen wollte: vorher Bescheid sagen, nicht zu weit vom Haus weggehen, aufpassen, dass er nicht gesehen wird, zur vereinbarten Zeit zurück sein – pünktlich. Sarvi verstand ja, warum es wichtig war und fühlte wie sehr sich seine Mutter sorgte: ihm sollte nichts schlimmes geschehen, nur ständig daran erinnert zu werden, dass nervte manchmal schon. Aber er wollte Sarvira nicht enttäuschen oder ihr Kummer bereiten und gab sich Mühe, nicht zu widersprechen, auch weil er gemerkt hatte, wie zwecklos es war, verhandeln zu wollen.

 

Als Sarvi gerade eine Tüte Müll zur Abfalltonne brachte, hörte er aus der Ferne Musik. Wie ungewöhnlich, gab es doch weit und breit kein Haus. Ein Stück folgte er den Klängen, um zu erkunden von wo sie kamen, da fielen ihm die mahnenden Worte seiner Mutter ein.

 

„Ich will nur mal schauen, was da los ist, ich bin auch ganz vorsichtig“, sagte er sich.

 

Hinter dem Haus gab es ein Waldstück mit einem kleinen See, an welchen eine große Wiese grenzte. Neugierig pirschte sich Sarvi an, immer der Musik nach. Es schien das Familienfest einer sehr großen Einhornfamilie zu sein: Kinder planschten im Wasser, Erwachsene tanzten, einige saßen an einem großen Tisch, aßen und tranken. Eine kleine Gruppe halbstarker Einhörner stand etwas abseits, sie lachten und neckten sich.

 

Gut versteckt hinter einem Busch, beobachtete Sarvi das bunte Treiben einige Zeit. Es erfüllte ihn mit tiefer Zufriedenheit zu sehen wie glücklich alle waren. Plötzlich bemerkte er ein ziemlich kleines Einhornmädchen mitten im See, das weit von den anderen entfernt war und auf ihn zu schwamm. Um nicht entdeckt zu werden schlich sich Sarvi davon, schon ein gutes Stück entfernt bekam er ein Gefühl als sei jemand in Gefahr. Was war das nur, was sollte er tun? Sarvi eilte zurück, wie magisch angezogen. Da hörte er auch schon ein dünnes Stimmchen flehen:

 

„Hilfe, ich kann nicht mehr, Hilfe, Hilfe!“

 

Dem kleine Einhorn, hatten die Kräfte verlassen, nur mühsam hielt es den Kopf über Wasser. Unsicher ob er helfen sollte, blieb Sarvi versteckt, aber als er merkte, dass niemand der Einhörner auf die Rufe des Kleinen reagierte und er die Angst so deutlich spüren konnte als sei es seine eigene musste er einfach handeln.Sarvi schwang sich in die Luft und flog auf das hilflose Mädchen zu und versuchte, es zu fassen. Aber es strampelte, schlug um sich und schrie: „Ein Drache! Hilfe, ein Drache! Tu mir nichts! Hilfe!“

 

Sarvi brüllte zurück: „Ich will dich doch retten, ich tu dir nichts! Versuch, dich an meinem Horn festzuhalten!“

 

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